Die privaten Haushaltsausgaben erhöhten sich in Österreich im Jahr 2023 um knapp fünf Prozent. Gleichzeitig war eine deutliche Verschiebung in Richtung Tourismus und Freizeit zu bemerken, zeigt eine aktuelle Studie des Beraternetzwerks KREUTZER FISCHER & PARTNER.
[Wien | 29.05.2024] Das Konsumjahr 2023 war von einer anhaltend hohen Inflation geprägt. Die Verbraucherpreise stiegen im Jahresdurchschnitt um 7,8 Prozent gegenüber Vorjahr. Die privaten Haushaltsausgaben erhöhten sich im selben Zeitraum jedoch nur um 4,6 Prozent. Preisbereinigt sank der private Konsum im Jahresvergleich damit um 3,2 Prozent, womit die Mehrausgaben in vielen Ausgabenkategorien primär auf höhere Preise zurückzuführen waren.
Insgesamt beliefen sich die privaten Haushaltsausgaben im Jahr 2023 auf knapp 235 Milliarden Euro. Damit wurden um rund 10,2 Milliarden Euro mehr ausgegeben als im Jahr davor. Für Anstieg sorgten vor allem die rasch wachsenden Ausgaben für Dienstleistungen, für die allein im Vergleich zu 2022 um nahezu 9,7 Milliarden Euro (+9,8% geg. VJ) mehr aufgewendet wurden. Davon entfielen u. a. auf den Urlaubsaufwand 2,8 Milliarden Euro (+29,9% geg. VJ), auf die Gastronomie 1,9 Milliarden Euro (+13,6% geg. VJ) und auf die Freizeitgestaltung 1,1 Milliarden Euro (+9,8% geg. VJ). Zudem erhöht sich der Wohnungsaufwand um 2,5 Milliarden Euro (+9,8% geg. VJ). Dies nicht zuletzt, weil für Mieten und Haushaltsenergie um knapp neun Prozent und für Betriebskosten um 14 Prozent mehr zu bezahlen waren. Leicht rückläufig entwickelte sich hingegen der Verkehrsaufwand (-1,1% geg. VJ). Mit 13,8 Milliarden Euro blieb dieser dennoch einer der großen Ausgabenposten.
Deutlich langsamer als die Ausgaben für Dienstleistungen wuchsen im Jahr 2023 die Wareneinkäufe. Gegenüber 2022 betrug der Anstieg - zu laufenden Preisen – plus 3,3 Prozent oder 2,6 Milliarden Euro. Zuwächse gab es in den Warengruppen Nahrungsmittel (+8,5% VJ), Tabakwaren (+3,4% geg. VJ), Drogerieprodukte (+6,4% geg. VJ), Bekleidung (+4,8% geg. VJ), Medizinprodukte (+3,6% geg. VJ) und Kraftfahrzeuge (+7,8% geg. VJ). Die Ausgaben für Einrichtungsgegenstände sanken indessen gegenüber 2022 um 4,9 Prozent, für Elektrogeräte um 3,2 Prozent, für Sportartikel um 4,0 Prozent und für Baubedarf sogar um 10,9 Prozent. Zudem erodieren die Investitionen in die Wohnraumbeschaffung massiv, im Jahresabstand um beinahe ein Fünftel (minus € 3,4 Mrd.) auf nur noch 14,5 Milliarden Euro.
Alles in Allem erhöhten sich somit im Jahr 2023 die Ausgaben für Verbrauchsgüter, kurzlebige Konsumgüter, persönliche Dienstleistungen, Wohnungsaufwand, Urlaub & Freizeit sowie Mobilität insgesamt um 13,5 Milliarden Euro (+9,3% geg. VJ), während Investitionen in langlebige Konsumgüter, Wohnraumbeschaffung und -renovierung sowie Aufwendungen für Versicherungen zusammen um 3,7 Milliarden (-5,3% geg. VJ) sanken.
Publikationshinweis: Die Detailergebnisse von mehr als 290 Warengruppen und Dienstleistungskategorien (Inkl. eCommerce-Anteil) werden in der Studie PRIVATE HAUSHALTSAUSGABEN IN ÖSTEREICH 2023 publiziert. Die Studie kostet 1.990,- Euro (zzgl. USt) und ist sofort lieferbar.
Studiendesign: Die Studie „Private Haushaltsausgaben in Österreich 2023“ wurde vom Beraternetzwerk KREUTZER FISCHER & PARTNER im Mai 2024 erstellt und ist für den freien Verkauf bestimmt. Als Datenquellen dienten das BRANCHENRADAR-Studienprogramm des Jahres 2024 sowie andere öffentlich zugängliche Marktstatistiken und Erhebungen von Statistik Austria. Alle ausgewiesenen Beträge beziehen sich ausschließlich auf die Ausgaben bzw. Investitionen privater Haushalte. Die Werte verstehen sich brutto, also inklusive etwaiger gesetzlicher Mehrwertsteuer.
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